Wie lange kann man einen Menschen lieben? Wie verlässlich ist die Liebe? Und was tun wir, wenn wir jemanden plötzlich nicht mehr lieben? Wie lange lassen wir uns demütigen oder schlecht behandeln, ehe wir uns eingestehen, dass es keine Liebe sein kann? Und wie befreien wir uns dann davon? Gibt es wirklich Menschen, die ein Leben lang eine „romantische Liebe“ leben, oder scheint das Gras auf der anderen Seite nur immer grüner? Was wiegt eine Freundschaft auf? Oder was, wenn eine langjährige Beziehung für eine flüchtige Bekanntschaft auf’s Spiel gesetzt wird? Fataler Fehler oder ein erster Schritt in die richtige Richtung? …
Inhalt:
„Du sollst wissen, dass du mein Herz, meine Hoffnungen in deinen Händen hältst.“
Die Journalistin Ellie durchforstet ihr Zeitungsarchiv nach einer Geschichte und findet einen Liebesbrief aus den Sechzigerjahren: Ein Mann bittet seine Liebste, ihren Ehemann zu verlassen und mit ihm zu fliehen. Ohne recht zu wissen, warum sie so fasziniert ist, stellt Ellie erste Nachforschungen an. Wer hat diesen Brief geschrieben? Wer war die Frau, an die er sich richtete? Und was ist aus den beiden Liebenden geworden? Bald schon spürt sie, wie sie selbst immer mehr in das Netz aus Leidenschaft, Ehebruch und Verlust hineingezogen wird.
Wie ichs finde?
Ich hab schon „Ein ganzes Halbes Jahr“ gelesen und war wirklich beeindruckt, wie sensibel sich die Autorin Jojo Moyes einem so brisanten Thema wie Selbstbestimmtes sterben annimmt. Das ich das Folgebuch auch würde lesen wollen, war für mich klar. Anfänglich dauerte es etwas bis man „Zugang“ zu den Personen findet. Die Erwartungen sind durch das Erstlingswerk von Jojo Moyes enorm, so das Eine Hand voll Worte anfänglich langatmig wirkt. Bleibt man dabei, bekommt man eine warme, sehr nahe Liebesgeschichte, die weder kitschig noch schnulzig ist. Jojo Moyes beschreibt sehr schön wie man sich manchmal die Fäden seines eigenen Lebens aus der Hand nehmen lässt, bewusst oder unbewusst falsche Entscheidungen trifft. Lieben ist nicht leicht und leben halt manchmal auch nicht. Mir gefällt übrigens besonders die Zeit (Anfang der 60er) in der Jennys Geschichte spielt, zwischen biederem Leben, vielen gesellschaftlichen Konventitionen und dem Widerstand gegen den starren Alltag. Alles in Allem fühlte ich mich gut unterhalten von diesem Buch, auch wenn „Ein ganzes halbes Jahr“ nochmal eine andere Messlatte ist, ist eine Hand voll Worte ein wunderbares Buch.
